Richard Liehmann

Wohnraumplanung wie vor 50 Jahren! Ehrlich?

Home Office immer noch kein Standard / Fahrradbügel für E-Bikes keine Option / PKW-Stellplätze auf dem Balkon – Warum nicht?

Es wird Zeit, dass wir den Wohnungsbau neu denken! Planungen für Neubauprojekte sehen immer noch aus wie in den 50er Jahren mit der ein oder anderen Erweiterung aus dem Bereich “Erneuerbare Energien”. Aber ein paar Solarplatten, ein BHKW im Keller oder etwas Fassadengrün machen doch noch keinen modernen Wohnraum. Sie sind lediglich notwendige Ergänzungen des bisherigen Standards, wenn man die Themen “Umweltschutz” und “Nachhaltigkeit” ernst nimmt. Das mag auf den ersten Blick provokativ klingen, ist in Deutschland aber traurige Realität.

Home Office muss zum Standard werden

Wer einen genauen Blick auf die aktuellen Grundrisse von Neubauprojekten wirft, bleibt oft ernüchtert zurück. Da sollen sich nach wie vor die zukünftigen Eigentümer beziehungsweise Mieter immer noch entscheiden, ob sie einen Raum als Kinderzimmer oder als Home-Office verwenden möchten. Und was geschieht, wenn eine Familie zwei Kinder hat und beide Ehepartner im Home-Office arbeiten? Arbeitet dann einer wieder am Küchentisch und der andere am Klapptisch im Schlafzimmer? Das kann doch nicht ernst sein!

Hier braucht es Planungen, die das „neue Normal“ entsprechend berücksichtigen! Kleiner Reminder: Schon die Anzahl der benötigten Steckdosen und Netzwerkleitungen in einem Home-Office unterscheidet sich exorbitant vom Bedarf in einem Kinderzimmer.

Fahrradbügel für E-Bikes sind keine Option

Mindestens genauso lebensfremd wie das Home-Office, wird das Thema urbane Mobilität von vielen Planern, Projektentwicklern und Bauunternehmen angegangen. Teilweise soll man sich ja schon glücklich schätzen, wenn vor dem Haus ein paar Fahrradbügel angebracht sind, beziehungsweise über ein paar Treppen im Kellergeschoss ein Fahrradraum zur Verfügung gestellt wird. Setzen! Sechs! Kann man da nur sagen! Wer schließt schon sein mehrere tausend Euro teures E-Bike im Freien an einen Fahrradbügel an? Und haben Sie mal versucht, ein Lastenfahrrad in eine Kellerbox zu bekommen? Das wird natürlich nichts! Das Ergebnis: E-Bikes und Lastenfahrräder werden im Hausflur abgestellt oder sogar teilweise mit in die Wohnung genommen. So ist das sicherlich nicht geplant.

PKW-Stellplätze auf dem Balkon – Warum nicht?

Und zu guter Letzt soll an dieser Stelle das Thema PKW Stellplätze beleuchtet werden. Je nach Lage und Projekt sind die Nutzer einer Wohnung entweder gezwungen, ihr Auto irgendwo im Stadtteil abzustellen und lange Fußwege in Kauf zu nehmen oder es gibt über einen bestimmten Verteilschlüssel meistens zu niedrig kalkulierte Stellplätze in einer Tiefgarage. Sobald mehrere Familien zwei Autos besitzen – nicht ungewöhnlich in der heutigen Zeit – geht die Rechnung meistens schon nicht mehr auf. Über ausreichend Ladesäulen für die E-Mobilität möchte ich dabei gar nicht reden.

Andere Länder sind da längst weiter. Scheinbar herrschen hier weniger Denk-Tabus oder die kommunalen Baubehörden arbeiten lösungsorientierter. So sind individuelle PKW-Stellplätze auf dem zur Wohnung gehörigen Balkon längst kein Novum mehr. Erreichbar über den Fahrstuhl entlasten Sie so nicht nur den allgemeinen Verkehrsraum, sondern sorgen auch für die Sicherheit beim spätabendlichen Fußweg vom Parkplatz in die Wohnung.

Digital planen, digital leben

Das Leben der Menschen ist längst digital! Die Planung für den Wohnraum oftmals noch nicht. Hier ist die Bauwirtschaft gefragt. Es geht nicht um ein wenig BIM hier und eine App da, sondern es geht um eine umfassende digitale Bauplanung und Durchführung. Für die Beschaffung am Bau haben wir von Conpur eine leistungsstarke Lösung entwickelt. Übrigens läuft alles in der Cloud. Komplexe IT-Prozesse braucht es dafür nicht. Wir denken die Bauwirtschaft neu, damit endlich auch die Bauwirtschaft Zeit hat, selbst neu denken zu können. Denn Wohnraum wird für Menschen geschaffen und ihr Leben hat sich längst weiterentwickelt. Es wird Zeit, dass die Bauwirtschaft nun endlich nachzieht.



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Richard Liehmann, ehemaliger CEO von inpera, übernimmt ab jetzt die Leitung bei Conpur.

BU: Richard Liehmann, ehemaliger CEO von inpera, übernimmt ab jetzt die Leitung bei Conpur. Mit der Software für die digitale Beschaffung am Bau deckt das Unternehmen von der Ausschreibung bis zur Bestellung alles in einer cloudbasierten Lösung ab.

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Foto: Frank Schütze / priori relations.


Pressekontakt

Frank Schütze, priori relations , Mobil: 0162 / 6 65 19 80 , E-Mail: f.schuetze@priori-relations.de